Mami-Check: Haus der Musik
Zu Faschingsbeginn am Sonntag besuchten wir das Haus der Musik im 1. Bezirk in Wien. Meine Tochter ist 4 Jahre alt und zeigt sehr großes Interesse im Bereich Musik. Egal ob Instrumente, Lieder, Tanzen,...alles will genau ausprobiert und betrachtet werden. Mein Mann und unser Opa begleiteten uns.
Das Haus der Musik befindet sich direkt im 1. Wiener Gemeindebezirk und ist dort gut beschildert und leicht zu finden. Mit dem Auto ist die Anfahrt nicht zu empfehlen, da generell sehr wenige Parkplätze zu finden sind (auch sonntags). Mit der U1, U2 und U4 Station Karlsplatz kann man gut zu Fuß ins Haus der Musik gelangen. Dort angekommen befindet man sich gleich im Eingangsbereich, wo Kasse, Garderobe (freie Spende), WCs und ein kleines Cafe zu finden sind. Ein kleines virtuelles Spiel kann gleich von den wartenden Kindern ausprobiert werden. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und zuvorkommend bezüglich jeglicher Informationen.
Im Haus der Musik spaziert man insgesamt durch vier Etagen, in denen man einiges über Töne, große Künstler und Musik lernen kann. Wenn man in das obere Stockwerk geht, hüpft man auf einer kleinen Klaviertreppe nach oben. Sehr nett und lustig. Wenn mehrere Besuchervor Ort sind, ist es leider nur ein sehr kurzes Vergnügen, da die Töne nicht erklingen, wenn jemand anderer auf dem Klavier schon steht und auch nicht so schnell von Bewegung auf Ton schaltet.
Im 1. Stock befindet sich ein kleines Museum über die Wiener Philharmoniker. Viele Notenblätter, Dokumente und Informationen zur Gründung, Dirigenten, Komponisten etc. sind hier zu bewundern. Für unsere 4 Jährige leider etwas trocken und langweilig. Es gab zwar auch hier ein virtuelles Würfelspiel um selbst einen Walzer zu komponieren, aber gerade für kleinere Kinder etwas schwierig. Aus unseren Beobachtungen ging es auch anderen Besuchern mit Kindern so. Zudem findet man ein Kino wo abwechselnd das Neujahrskonzert oder ein Sommernachtskonzert angesehen werden kann.
Interessant für Kinder ist bestimmt die 2. Etage. Dort heißt es eintauchen in die Welt der Klänge. Verschiedene Instrumente erklingen (digital auf einem Bildschirm und mit Kopfhörern), Töne lassen sich verändern, Klangfarben,...viele Themen zum Ton werden hier dem Besucher angeboten. Sehr modern und digital. Fast alles muss (leider in nicht immer kindgerechter Höhe) über Bildschirme, Kopfhörer und verschiedene Tastaturen erkundet werden. Wer glaubt an echten Musikinstrumenten experimentieren zu können liegt hier leider daneben. Unsere Tochter brauchte bei allen digitalen Angeboten Hilfe und Erklärung. Mein Mann war sehr beeindruckt von den modernen Gerätschaften! Später kamen wir dann einmal an eine große Trommel, wo wir auch mal so richtig „draufhauen“ durften.
Weiter zur 3. Etage. Hier werden die großen Wiener Komponisten genauer betrachtet. Informatives gepaart mit alten Museumsstücken wie alte Klaviere, Notenblätter, Briefe,...einige der hier Angebotenen digitalen Medien für mehr Abwechslung funktionierten leider nicht richtig, was unsere Tochter leider wieder schnell langweilte. Ein Highlight am Ende war allerdings das dirigieren der Wiener Philharmoniker. Auf einer großen Leinwand konnte man mit einem Taktstock die Musiker bei einer Auswahl verschiedenster berühmter Werke wie dem Radetzkymarsch selbst dirigieren. Natürlich wurden die Musiker dabei auch selbst langsamer, schneller oder beschwerten sich über die furchtbare Arbeit des ,,Dirigenten“.
In der 4. Etage befinden sich noch zwei kleine Kinosäle, wo man ein Zookonzert für Kinder und eine eigene Oper für Erwachsene digital mitbeeinflussen bzw. miterleben kann. Leider reagierten die Kameras nicht immer auf die Bewegungen der Besucher. Das war vor allem wieder für die Kinder und auch meine Tochter oft etwas frustrierend. Hier endet das Haus der Musik in den Museumsshop.
Fazit: Unsere Meinungen zum Haus der Musik waren ehrlich gesagt zweigeteilt. Mein Mann war sehr beeindruckt von der vorhandenen Technik und den digitalen Medien, meine Tochter war damit sehr überfordert und leider schnell gelangweilt. Für unsere 4-Jährige Tochter war der Besuch einfach zu früh. Enttäuschend war für uns alle, dass es keine echten Instrumente zum Ausprobieren, keine Tanzmöglichkeiten, etc. zu finden gab. Natürlich ist das mit Instrumenten immer heikel und schwierig, aber eine kleine Auswahl wäre toll gewesen. Insgesamt verbrachten wir etwas mehr als 3 Stunden dort. Ich glaube, das Haus der Musik ist nicht wirklich für kleinere Kinder geeignet. Erwachsene ohne Kinder oder schon größere Kinder so ab 8 Jahren kommen hier bestimmt mehr auf ihre Kosten.
Tipp Info
KONTAKT
ADRESSE
Seilerstätte 30Wien, 1010
Österreich
Öffnungszeiten
Jan-Dez jeweils Mo-So 10:00-22:00
Stand: Mar. 2024
Eintrittspreis
Erwachsene: € 17,-
Kinder bis 12 J: € 7,-
Kinder bis 3 J: gratis
Stand: Mar. 2024